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DIE Weihnachtsgeschichte

Fundsachen

In meiner Kunst geht es weiterhin um die kleinen Funde, die feinen Wunder am Wegesrand.

Heute möchte ich passend dazu eine fazinierende Geschichte mit dir teilen, die mich in den letzten Wochen besonders berührt hat – eine wahre Wintergeschichte über Licht, Dunkelheit und Wiedergeburt – und für mich der Funke für eine neue, kleine Serie, die sich ankündigt. 

Denn während wir in unseren vorweihnachtlich geschmückten Städten durch die Geschäfte hetzen und Wunschzettel abarbeiten, geschieht in unseren Wäldern etwas, das viel älter ist als unser Weihnachtsfest.
Dort draußen, zwischen alten Buchen und knarrenden Fichten, erlebt die Natur ihr ganz eigenes Wunder.

Dies ist die Geschichte der Ricke, des weiblichen Rehs – jenes anmutigen Waldwesens, das uns mit seinen feinen Hufen und großen, sanften Rehaugen verzückt. Und das in mancher festlichen Stube als Rehbraten zur Krönung des Weihnachtsmenüs gereicht wird.Doch hier geht es nicht um Rehrückenrezepte, sondern um ein geheimnisvolles, wahres Naturereignis.

Aber erst mal ganz von vorn: Im Hochsommer stehen die Ricken in ihrer sogenannten Ranzzeit, und während der warmen Juli- und Augusttage kommt es zur Paarung mit dem Bock. Bereits in diesen Wochen entsteht ein neues Kitz.

Doch im Gegensatz zu vielen anderen Tieren verharrt die tragende Ricke in den nun folgenden Wochen in einer magischen Ruhe. Genauer gesagt in einer Keimruhe, die es bei anderen Huftieren nicht gibt. So wird die Entwicklung der Kitze in der nahrungsarmen Winterzeit hinausgezögert.

Der magische Moment des Neubeginns geschieht erst im Dezember, während der Wald besonders dunkel und abweisend erscheint. Die Sonne hat nun ihren tiefsten Punkt am Horizont erreicht.

Bis zu diesen dunkelsten Tagen trägt die Ricke das kommende Leben in sich wie ein kleines Licht auf Sparflamme.
Bis dahin verharrt der Keim, winzig und still, in magischer Keimruhe. Und dann – genau in diesen kürzesten Tagen, beginnt das Rehkitz zu wachsen.

Nicht früher. Nicht später. Ganz ohne Spektakel.
Kein Chor singt, keine Glocken läuten.
Und doch ist es ein Ereignis, das seit Jahrtausenden für das Gleiche steht:
Die Wiedergeburt des Lichtes.
Die Wiederkehr der Hoffnung.
Der Rhythmus unserer Erde.

Es ist so weit: Während wir Geschenke stapeln und Plätzchen backen, bereiten sich die Ricken auf ihre kommende Sommerüberraschung vor. Ihre Trächtigkeit dauert insgesamt etwa 9,5 Monate, doch nur die letzten 4,5 Monate davon wächst das Kitz wirklich.

Im Mai oder frühen Juni sucht die Ricke dann ein Nest aus Gräsern, Moos – vielleicht am Rand einer Lichtung.
Und dort, in den ersten warmen Tagen, gebiert sie ihr Kitz. Ein kleines Wesen liegt dann im Gras, getarnt wie Sonnenflecken.
Ein neues Abenteuer nimmt seinen Lauf💚

Diese Geschichte begleitet mich gerade ganz intensiv in meiner Arbeit. Sie ist der Funke, aus dem ein neues Werk entsteht. Einen ersten kleinen Eindruck möchte ich heute zeigen: 

Kleine Fundstücke für eine neue lebendige Szene

Wie du siehst, siehst noch nicht viel. Aber ich versichere es: In diesem Dickicht versteckt sich ein scheuer, seltener Vogel. Auf staksigen Beinchen verharrt er noch still und unsichtbar. Ganz vorsichtig werde ich ihn hervorlocken. 

Die fertige Szene werde ich bald in meinem Newsletter vorstellen – als Teil einer kleinen Serie, die sich ganz dem Wandel und der zarten Hoffnung auf einen geheimnisvollen Neubeginn widmet.

Alles Liebe

Magdalena

Eine Antwort zu „DIE Weihnachtsgeschichte“

  1. […] Und hier gibt es noch eine magische und wahre Weihnachtsgeschichte […]

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