Die Welt ist rosarot – und der Oktober kreativ
Na bitte: Im Kurpark Bad Pyrmont liefern die Begonien in perfekter Harmonie den Beweis – Rosa ist im Oktober die Trendfarbe. Und ich bin mittendrin. Rosa steht mir oder? 🌺😉
Rosarot sieht alles gleich viel besser aus 💗🤗

An einem sonnigen Herbsttag kommt es so richtig ans Licht: Pink, Magenta, Rosa – wohin das Auge auch schaut. Vom zarten Pfaffenhütchen über den knubbeligen Samenstand der Magnolie bis zum leuchtenden Hartriegel – rosa ist gerade überall. Die Berberitze zeigt gleich die ganze Palette zwischen Rosa, Rot und Violett.
Der Altweibersommer ist ein echtes Geschenk
Der Altweibersommer ist ein Fest der Farben und der Fülle, wenn der Genuss auch nicht ewig wehrt. Ich genieße diese angenehmen, bunten Tage im Herbst wie ein finales Feuerwerk, bevor die sommerlichen Farben endgültig verblassen und die Tage kürzer und grauer werden.
Ein sonniger Herbsttag als eleganter Ausklang der warmen Saison – da muss man schon aufpassen, dass man ihn nicht verpasst, denn solche Tage sind ja leider rar gesät.
Kastanien sind wahre Schätze
Bei so einem wunderbaren Herbstspaziergang kann ich natürlich nicht der Versuchung widerstehen, mich alle paar Meter zu bücken, um nach dem Wunder zu greifen, das sich da gerade im raschelnden Laub vor meinen Füßen ausbreitet – so eine frisch gefallene Kastanie ist doch wirklich die pure Fülle.
Hier und da schimmert es vielversprechend zwischen welken Blättern – sperrige Stachelkugeln geben ihre schimmernden Schätze preis und lassen ihre feucht glänzenden, rotbraunen Juwelen über den Weg kullern.
Eine oder zwei oder noch lieber ein paar mehr sammle ich auf, um sie in meiner Jackentasche zu verstauen. Die herbstlichen Farben und Düfte der Wälder scheinen in dieser glänzenden Frucht auf geheimnisvolle Weise aufbewahrt zu sein. Ich nehme sie mit nach Hause – am liebsten natürlich, um sie auf ewig zu bewahren.
Eine frische Kastanie mit ihrer Kühle und in ihrem Gewicht in der geschlossenen Hand zu ertasten, weckt den Duft von feuchtem, leicht modrigen Laub – und ein Feuerwerk an Farben dazu. Wie der Indian Summer im Reiseprospekt – nur viel näher dran.
Zu Hause werden die gesammelten Schätze gesichtet und sortiert – die kreative Ader wird spätestens wach, wenn es draußen wieder mal ungemütlich ist.
Ein Kastanienmännchen zu basteln, ist nicht nur eine schöne Kinderbastelei, sondern bringt unendlich viele Erinnerungen mit sich zurück. Geht Dir das auch so?
Nach wenigen Tagen allerdings ist die schöne Kastanie bereits stumpf und matt und schrumpelig.
Tja, die Pracht hat schnell ihr Ende und der lange Winter wird ganz sicher kommen. Und je dunkler die Tage, umso einfacher machen wir uns sorgenvolle Gedanken. Das ist derzeit ja auch echt nicht schwer. Dabei ist unsere Kreativität die Beraterin, wenn es darum geht, innere Katastrophenfilme durch frische Gedanken, Bilder und Dialoge zu ersetzen. Herz und Hirn mit positiven Eindrücken zu füttern, ist gerade jetzt wichtig für unsere tägliche Selbstfürsorge.
Dabei lasse ich mich gern von der Natur daran erinnern, dass aus dem alten wieder etwas neues entstehen wird. Innehalten, nachdenken, wahrnehmen – das ist die Kraft des Herbstes
Entscheidungen treffen, Neues entstehen lassen
Der kreative Funke hilft mir immer wieder – bei aller Vergänglichkeit und Unsicherheit, meine persönliche Wahl zu treffen: Was ist mir wichtig, wie möchte ich es bewahren. Was will ich lieber aus meinem Leben verabschieden? Was möchte ich über den Winter bringen und im kommenden Jahr wachsen lassen?
Ohne Zweifel wird das kommende Jahr nicht genauso werden wie dieses vergangene. Bist Du auch so froh darüber wie ich? Abgesehen vom verstörenden Weltgeschehen hatte ich selbst einige persönliche Herausforderungen zu meistern. Hast Du auch schon Deine Inventur gestartet? Noch ist Zeit – der Herbst hat ja gerade erst begonnen. Ich konnte mir bereits so einiges von der Seele schreiben in meinem vergangenen Jahresrückblick. Jetzt geht schon wieder ein Jahr dem Ende entgegen. Da hilft nur eins – den Moment genießen!
Kleine Momente, große Inspiration
Die kleinen Momente schätze ich einfach besonders, weil sie mich oft staunen lassen und mir das Herz erwärmen. Oder anders gesagt: Meine künstlerische Arbeit hat noch mehr Gewicht bekommen. Statt mit Sorgen in die Zukunft zu blicken, entdecke ich Chancen in den allgegenwärtigen Veränderungen. Damit schaffe ich Raum für meine eigenen Träume, Gedanken und Wünsche. Ich will mich nicht vom Tagesgeschehen gefangen nehmen lassen – ich schreibe lieber meine eigene Geschichte.

Die winzigen Früchte der Berberitze zum Beispiel leuchten im Herbst. Sie sind so winzig klein, dass man sie wie so viele anderen entzückenden Wunder schnell übersehen kann. In diesem Ausschnitt einer meiner Collagen sitzen die beiden Früchtchen als zwitschernde Girlitze auf einem Restchen Paketschnur, das bei mir so herumlag – und schon streiten sich die beiden um den besten Platz. Oder was siehst Du im Bild?
Mir wird immer deutlicher: Unser persönlicher Ausdruck findet sich in den Farben und Formen wieder, die wir mit unseren Händen schaffen. Deshalb ist jedes gestalterische und künstlerische Schaffen so wichtig. Unseren Träumen geben wir eine Gestalt.
Mit den selbsterschaffenen Werken können wir die Momente, die uns wichtig sind, mit anderen teilen. Es ist, als würden unsere Träume Formen annehmen und wir mit ihnen neue Welten entwickeln. Lauter neue Möglichkeiten zeigen sich in der eigenen kreativen Schöpfung.
Jede Kreation ist Ausdruck einer Persönlichkeit, die sich immer weiter entwickeln kann.
Der Oktober der Monat für Kunst und Kreativität
Mit dem Ende des Jahres sortieren wir altes aus. Und indem wir uns von altem trennen, entwickeln sich langsam, aber stetig neue Visionen.
Rosa ist kreativ

Ach – und wie gut das Rosa nun passt! Als Farbe der kreativen Schöpfung.
Aus unserem Erfahrungsschatz erschaffen wir neues – der eigenen Wahrheit geben wir eine Gestalt. Der Herbst ist dafür die perfekte Zeit, um auszusortieren und neu zu gestalten.
Etwas erschaffen zu können, bedeutet für mich, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und die eigene Stimme im Raum klingen zu lassen.
Unsere Werke als Sprache der Verbindung? Dieser Flamingo ist allerdings schwer zu überzeugen, dass mein blaues Kleid viel schöner ist als seine pinke Federpracht! So ist das in der Kunst – jeder Standpunkt hat seine Berechtigung 😉

Was sind Deine wahren Schätze, die Du nun, mit dem Ende des Sommers, würdigen möchtest? Welchen Träumen und Erinnerungen möchtest Du mit Deinen Händen Gestalt geben?
Statt mit dem schlechten Wetter zu hadern, gib Deinen Erinnerungen an den vergangenen Sommer materielle Formen – egal ob gemalt, geformt oder in Worte gefasst – gemeinsam können wir uns über die Geschichten freuen, die andere darin finden werden.
Also: Rosa für die Schöpfung. Und eine Kastanie in der Jackentasche – als Talisman und als Erinnerung daran, dass auch die kleinen Dinge große Geschichte erzählen.
Und weil die Natur es uns vormacht, habe auch ich mich ans Werk gemacht: Aus alten, aussortierten Fundstücken, Blütenresten und scheinbar nutzlosen Kleinigkeiten entstehen meine Collagen. Dinge, die wir alle normalerweise übersehen – ich nenne es liebevoll „Material mit Lebenserfahrung“.
Daraus wird Neues. Ein kleines Universum, das zeigt: Selbst die unscheinbarsten Belanglosigkeiten haben das Zeug dazu, groß rauszukommen – wenn man ihnen nur den richtigen Platz gibt.
👉 Hier entdeckst Du z.B. einige bisher unbekannte Vogelarten : [Platz für neue Arten] Hätte ich sie nicht dort platziert, würde es sie bis heute nicht geben. Wie gesagt: Jedes Werk zählt!
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