Grosse Kunst von kleinen KünstlerInnen

Die Käfergalerie

Grosse Kunst von kleinen KünstlerInnen

Als KünstlerIn darf ich meine Materialen und meine Ziele frei wählen. Die Freiheit in der Kunst ist großartig! Aber auch eine große Aufgabe. Erst einmal gibt es sehr, sehr viel auszuprobieren. Ich kann meinen ganz eigenen künstlerischen Weg gestalten, muss aber auch vieles ganz allein entscheiden und umsetzen – manchmal ganz ohne Anleitungen.

Ich hatte die große Freude, eine kunterbunte Doppelstunde mit den begeisterten Kindern einer 2. Grundschulklasse zu gestalten.  Zu Beginn haben wir über den Beruf als KünstlerIn gesprochen.

Im Gegensatz zum Handwerk darf in der Kunst so ziemlich alles ausprobiert werden. Ich muss keine Arbeitspläne verfolgen, um ein funktionierendes Ergebnis wie z.B. ein Auto oder ein gebrauchsfähiges Gerät zu erhalten.

Dass man so ziemlich jedes Material verwenden darf und alles mögliche ausprobieren kann, ist von den Kindern begeistert aufgenommen worden!

“Ja, aber wie mache ich das denn mit Metall? Da brauche ich doch eine Schere?” Die Begeisterung wuchs, als ich versichern konnte, dass es auch für Metall die passenden Werkzeuge gibt. Welches Material einem am besten gefällt, kann man in der Kunst selbst entscheiden. Wow!

Eine Miniatur ist so mini mini klein!

Die Kinder wussten bereits durch die Ankündigung ihrer Lehrerin, dass ich selbst am liebsten mit kleinen Fundstücken arbeite. So klein und detailliert wie in meinen Miniaturen zu arbeiten, ist für die Zweitklässler allerdings eine sehr große Herausforderung.

Meine Einladung, mit mir zusammen kleine Käfer aus Fundstücken zu gestalten, haben alle Kinder aber ohne Bedenken und mit großem Eifer angenommen.

Die Käfergalerie

Erst einmal haben wir uns zusammen angeschaut, wie ein Käfer überhaupt so aussieht. Wieviele Beine haben sie? Warum sind manche leuchtend bunt und manche grau oder braun? Wie groß sind sie? Wo leben sie?

Aus Staniolpapier, Pflanzenresten und kleinen Abschnitten von Paketschnur sind dann wundervolle Kreationen der unterschiedlichsten Arten entstanden. Sogar phantasische Namen wurden schnell gefunden: Es gibt in der neu entstandenen Käfergalerie Regenbogenkäfer, Steinkäfer, Zwergenkäfer und viele weitere fantastische Arten.

Was ist eigentlich das Gegenteil einer Miniatur?

Sich an die kleinen Maße zu halten, beanspruchte die Feinmotorik der GrundschülerInnen. Ein ganzer Tannenzapfen z.B. bot sich doch sehr an, gleich komplett im Werk verarbeitet zu werden. Leider hielt er nicht so richtig auf dem dünnen Papier – Obwohl er wirklich überzeugend wirkte als Landschaft rund um den erschaffenen kleinen Käfer.

Aber wir hatten ja vorher besprochen, dass in der Kunst alles erlaubt ist.

“Dann ist das eben eine Großiatur!”

wurde kurzerhand verkündet. So soll es sein! In der Kunst ist alles erlaubt! Das haben die Kinder auf jeden Fall unglaublich kreativ umgesetzt. Ich bin immer noch voller Begeisterung und echt beeindruckt von so viel Einsatz und Freude! Die Doppelstunde verflog  unglaublich beschwingt und einfach. Wirklich alle Kinder haben ihre Ideen eingebracht und hoch motiviert mitgemacht.

Das war eine tolle Zusammenarbeit. Liebe Kinder der zweiten Löwenklasse der KGS Voiswinkel – Ihr seid großartig!

Probiert aus, was ihr wirklich machen wollt! Nicht nur in der Kunst ist es erlaubt, eigene Wege zu gehen.

Eure Magdalena Hohlweg